"Gott sende seine Güte und Treue."
"Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt."
Über 250 Jahre alt ist die Evangelische Kirche in Diedenbergen.
Erbaut im Jahr 1754, hat sie eine bewegte Geschichte erlebt. Das Dorf Diedenbergen hat die Reformation, den Konfessionswechsel von katholisch nach evangelisch erlebt. Diese Kirche hat Kriege überstanden und dem Nationalsozialismus widerstanden.
Vieles ist über das Gebäude und seine Geschichte zu sagen - Wichtiges und Interessantes. Eines sollte immer in Erinnerung bleiben, darf nie vergessen werden: dass es eine K i r c h e ist, ein Ort, der bestimmt und geprägt ist von der Beziehung Gottes zu den Menschen. Es ist ein Ort der Verkündigung, ein Ort des Lobes und Dankes an unseren Schöpfer wie auch der Bitten und der Klagen vor Gott.
Das Gebäude allein wäre nichts weiter als eine Ansammlung alter Steine. Erst dadurch, dass Menschen es mit Leben erfüllen und ihre Existenzen sich mit diesem Gebäude verbinden - erst dadurch wird es zu dem besonderen wichtigen Zentrum unseres Dorfes.
250 Jahre - das sind bis zu 10 Diedenbergener Generationen, die in dieser Kirche getauft wurden, Konfirmationen erlebten, den Bund fürs Leben schlossen, Jubiläen von Konfirmation und Hochzeit begingen und auch auf ihrem letzten Weg begleitet wurden. Die Kirche begleitet den Weg der hier lebenden Menschen vom Anfang bis zum Ende.
Zweieinhalb Jahrhunderte - das sind vermutlich an die 22.000 Gottesdienste, die in dieser Kirche gefeiert wurden. 15 Pfarrer und 2 Pfarrerinnen haben hier seit Anbeginn ihren Dienst versehen bzw. versehen ihn noch. Dazu kommen Vikarinnen und Vikare, Prädikantinnen und Lektoren sowie katholische Geistliche, die an dieser Stelle Gottes Wort verkündigt haben.
Der zu Ostern 2004 abgeschlossenen einjährigen Restaurierung unserer Kirche durch die Restauratorin Andrea Frenzel haben die Medien im Main-Taunus-Gebiet gebührend Aufmerksamkeit geschenkt. Zahlreiche Veröffentlichungen in der Presse haben das Interesse an der Kirche vergrößert. So manche Wochenendausflügler aus dem Umkreis besuchen gerne die Kirche mit ihrer wertvollen Bürgy-Orgel, manche davon nehmen auch am Gottesdienst teil. Andachten, Konzerte, Lesungen und Kirchenführungen haben das Angebot des gottesdienstlichen Lebens erweitert.
Was in der Reformation auseinander ging - in Diedenbergen kam es wieder zusammen: über Jahre hinweg war die katholische Ortsgemeinde, bis sie im Jahr 1985 ihr eigenes modernes Gemeindezentrum "Maria Frieden" erhielt, zu Gast in unserer Kirche und hat sonntäglich Messe gefeiert. Und die evangelische Gemeinde war zu Gast in "Maria Frieden" während der langen Restaurierungsmaßnahme an unserem Kirchgebäude. So gehören auch heute Ökumene zum Selbstverständnis der Gemeinde, ökumenische Gottesdienste und Andachten zur Selbstverständlichkeit im Dorf Diedenbergen.